Einer der Sätze, die ich häufig zu hören bekomme, ist: «Ach, mach du das. Ich kann sowas nicht, ich bin nicht kreativ.» Ein Denkfehler, der täglich passiert.
Kreativität. Was ist das überhaupt? Im Duden gibt es dazu zahlreiche Erklärungen und Synonyme. Zum Beispiel: Ideen-habend, gestalterisch, genial, produktiv und innovativ.
Wer also sagt: «Ich bin nicht kreativ», der sagt eigentlich:
«Ich bin nicht produktiv.»
«Ich habe nie eine Idee.»
«Ich will nichts Neues schaffen.»
Das trifft auf niemanden zu. Kreativität am Arbeitsplatz ist enorm wichtig.
Mel Rhodes, amerikanischer Wissenschaftler, teilte Kreativität in vier Bereiche auf:
Die Person: Wer schafft etwas Neues? Was denkt diese Person über sich und ihre Fähigkeiten?
Der Prozess: Wie wird gearbeitet? Wo holperts im Ablauf?
Das Produkt: Oder auch die Idee. Was kommt am Schluss raus?
Das Umfeld: Wie wird unterstützt? Oder eher gebremst?
Spassbremsen
Stolperer in der Kreativität sind normal. Aber es gibt Bremsen, die alles lahmlegen. Zum einen ist das die Gewohnheit. Manche Personen mögen Routine. Diese kann aber tödlich sein. Wenn man immer alles gleich macht, entsteht nichts Neues. Aber auch das Umfeld kann bremsen. Wenn die Sitzung jeden Donnerstag genau gleich abläuft, ist das Gift für die Kreativität.
Deshalb: Mach es mal anders! Vielleicht ist schon die Sitzordnung oder die Tageszeit eine genug grosse Veränderung. Was passiert, wenn wir unser Meeting mal stehend durchführen? Mal Skizzen machen anstelle eines Protokolls? Neugier hilft.
Die nächste Kreativitätsbremse: Perfektionismus. Kreativität ist nicht vom Erfolg abhängig. Es geht darum, Neues zu erfahren und auszuprobieren. Das System: Erfolg versus Misserfolg. Erst wenn ich weiss, was ich falsch gemacht habe, weiss ich zumindest, was nicht funktioniert. Aus Fehlern lernt man.
Kommuniziere diese Erkenntnis im Team und verinnerliche sie. Scheitern ist gut. Weitaus besser, als nichts zu versuchen. «Sometimes you win, sometimes you learn».
Und der dritte Widersacher: Stress. Kreativität braucht Zeit, wir müssen unseren Kopf lüften können.
Schaffe Freiräume für «Kreativzeiten» und fordere diese ein. Schliesslich fördern neue Ideen den Geschäftserfolg!
Techniken
Mit diesen einfachen Übungen kannst du deiner Kreativität auf die Sprünge helfen.
Kinderspiel
Ideen kann man nicht nur aufschreiben. Man kann sie zeichnen, mit Legos bauen oder damit eine Geschichte erfinden. Nimm dir ein Beispiel an Kindern.
Mal raus hier
Verlege deinen Arbeitsplatz. Vielleicht nach draussen? Oder in ein Café? In dein Zuhause? Finde heraus, was dir hilft. Wenn der Geräuschpegel hoch oder tief ist, viel oder wenig Betrieb herrscht?
Schreibflut
Heisst auf Neudeutsch auch «Brain-Dumping». Das Prinzip ist so simpel wie effektiv: Nimm ein Blatt Papier und schreibe. Ohne Struktur. Die einzige Regel ist: Du darfst den Stift nicht ablegen, du musst kontinuierlich schreiben. Du wirst staunen, was dabei herauskommt. Kein perfektes Werk, aber Inhalt, auf den du aufbauen kannst. Und so besiegst du die Angst vor unperfekten Werken.
Was wäre wenn …
Diese Frage kannst du stellen, wenn du eine neue Lösung brauchst. Was, wenn wir kein Budget hätten? Was, wenn wir mehr Leute im Team wären? Etc. Mit der Zeit wirst du immer realistischer, passt deine Ergebnisse an. So findest du eine passende Lösung.
Nutze diese Techniken und trainiere deinen Kreativitätsmuskel. Dann wirst du dich bald nie mehr als «unkreativ» betiteln. Viel Spass dabei!
Kennst du andere Kreativitätstechniken? Ich freue mich über deinen Kommentar!
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