Tipps für Homeoffice mit Kindern: Struktur, Kommunikation und Flexibilität
Was schon seit einigen Jahren mein beruflicher Alltag ist, gehört jetzt plötzlich für viele zum Daily Business. Homeoffice Herausforderungen sind aufgrund der Situation rund um Covid-19 für einige die neue Arbeitssituation.
Die Meinungen gehen auseinander. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Da gibt es jene, die mich um die Flexibilität beneiden, andere die annehmen, dass ich es zu Hause recht locker nehme und solche, die im Homeoffice das Maximum an Produktivität ohne Ablenkung vermuten. Schlussendlich ist es wohl im Homeoffice wie überall. Effizienz hat mit Eigenverantwortung und Motivation zu tun und gelingt nicht an allen Tagen gleich.
Eines ist jedoch klar. Homeoffice Herausforderungen können zur ultimativen Belastungsprobe werden, wenn die Kinder zu Hause sind. Es fordert einiges an Planung, Kreativität sowie einer guten Portion Gelassenheit. Stets achtete ich darauf, dann mit meiner Arbeit loszulegen, wenn die Kinder schliefen (ein Hoch auf den Mittagsschlaf), sie in der Schule waren oder in ihr Spiel vertieft.
Trotz aller Planung gab es jedoch oftmals nur ein Gesetz, nämlich Murphys. Eine wichtige Videokonferenz steht an, ein dringendes Telefongespräch – nur kurz! Alles wunderbar geplant und eingefädelt. Das Baby, welches um diese Zeit eigentlich immer schläft, schläft jedoch gerade jetzt nicht ein. Das Kind, das eben noch in sein Spiel vertieft war, findet es just in diesem Moment nicht mehr spannend!
Homeoffice ft. Homeschooling
Viele sehen sich nun vor genau dieser Herausforderung. Notebooks besetzen Arbeitsflächen, Bücher sowie Papiere brauchen Platz und das WLAN wird gefordert wie noch nie. Die Videokonferenz steht an, gleichzeitig müssen die Kinder ihr E-Learning absolvieren. Viele Anspruchsgruppen unter einem Dach. Wie kann man diesen gerecht werden.
Unter Umständen hilft schon die Einsicht, dass dies nicht immer gelingen wird und schon gar nicht ohne Reibungen. Vielleicht ist der Gedanke tröstend, dass es anderen gleich geht. Trotzdem gibt es einige Punkte, die helfen können.
Eine gute Planung ist das A und O.
Schaffen Sie Strukturen, bzw. behalten Sie Strukturen aus der Schule nach Möglichkeit bei. Planen Sie sowohl Ihre Arbeiten als auch die der Kinder sorgfältig und rechnen Sie Reserven ein. Berücksichtigen Sie dabei auch die Benutzung von Notebook und PC, gerade dann wenn Ihr Kind E-Learning zu absolvieren hat.
Bleiben Sie bei der Planung realistisch. Alles andere führt zu Frust. Sie werden heute nicht mit einer Produktivität von 110% rechnen können.
Planen Sie Besprechungen noch sorgfältiger und halten Sie sich an den Zeitplan. Legen Sie Ihre Meetings und Besprechungen wenn möglich so, dass Ihr Partner oder Ihre Partnerin die Kinder in dieser Zeit betreuen kann. Sollte dies nicht möglich sein, wählen Sie möglichst ruhige Zeitfenster. Haben Ihre Kinder Bildschirmzeit für Multimedia? Wieso diese nicht als Joker für spontane Besprechungen einsetzen?
Informieren Sie Ihre Gesprächspartner gleich zu Beginn, dass das Gespräch evtl. unterbrochen wird, da die Kinder zu Hause sind. Sie werden auf Verständnis stossen.
Halten Sie Besprochenes akribisch fest. Sollten Sie plötzlich von Ihren Kindern abgelenkt werden ist die Gefahr gross, dass Sie den Faden verlieren oder nach Abschluss des Gesprächs nicht mehr wissen, was vereinbart wurde.
Treffen Sie mit Ihren Kindern klare Vereinbarungen, insbesondere wenn sie schon etwas älter sind. „Ich werde die nächsten 30 Minuten in einer Besprechung sein. Du wirst in der Zwischenzeit Auftrag A) und B) erledigen. Wenn du fertig bist machst du folgendes… Solltest du mich für etwas Dringendes brauchen, kannst du ins Büro kommen. Du musst aber warten, bis ich das Gespräch unterbrechen kann.“
Klären Sie mit Ihrem Team die Erreichbarkeiten fürs Daily Business. Wann kann ich am besten etwas besprechen und wie sieht es bei meinen Kollegen/innen aus?
Trennen Sie Ihren Arbeitsplatz von dem der Kinder, damit Sie Unterlagen auch einmal liegen lassen können. So können Sie Ihre Arbeit rasch unterbrechen, ebenso rasch wieder aufgreifen und jedes Zeitfenster, welches sich Ihnen bietet, effizient nutzen.
Befreien Sie sich vom Gedanken, jede Arbeit am Schreibtisch erledigen zu müssen. Es gibt durchaus Arbeiten, die sich auch gut am Gartentisch erledigen lassen, während die Kinder auf dem Trampolin hüpfen. Wieso nicht jetzt Mails beantworten oder die Präsentation fertig stellen?
Digitalisieren Sie Ihre Besprechungen und Ihre Aufgaben, so dass andere darauf zugreifen können. Schaffen Sie im Team Transparenz. Dies wird umso wichtiger, je öfter Sie innerhalb des Teams an unterschiedlichen Arbeitsorten und zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten. Nutzen Sie ein Tool für Kollaborationen (z.B. www.easydoo.ch) und schaffen Sie so Nähe.
Tipp zum Schluss
Bleiben Sie gelassen! Freuen Sie sich wenn es läuft wie am Schnürchen und ärgern Sie sich nicht, wenn das Schnürchen mal einen Knoten hat. Am Ende des Tages ist dies immer noch besser, als wenn der Geduldsfaden gerissen wäre.
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